Von alten
Schömberger Geschlechtern
Die Keppler (Kepler)
Familiengeschichte der Keppler im Bereich der
Enz-Nagold-Platte mit Schwerpunkt Schömberg
Zuerst eine Bemerkung zur Schreibweise des Namens. Am Anfang
wurde der Name nur mit einem "p" geschrieben. Im
Wappen von 1563 das auch von Johannes Kepler benutzt wurde,
wird schon die Schreibweise mit zwei "p"
benutzt und ist bis heute die gebräuchliche. Der Astronom
Johannes Kepler benutzte beide Schreibweisen. Aber
nun zur Geschichte der Familie Keppler und ihrer Ausbreitung in
unserem Heimatgebiet:
1522 siedelte der Kürschnermeister Sebald Kepler
(* ca 1490) , Sohn des Sebald Kepler (*ca. 1460) -Bürger
und Buchbinder zu Nürnberg- von Nürnberg in die freie
Reichsstadt Weil der Stadt über. Sebald Kepler
übernimmt die Führung der evangelischen Partei in
Weil der Stadt. Es ist die Zeit, in der die Reformation in
vollem Gange ist. Er ist der Stammvater fast aller
Keppler im Bereich der Enz-Nagold-Platte und weit darüber
hinaus. Über die Töchter der späteren
Generationen ist er auch Stammvater weiter
Bevölkerungsschichten in diesem Raum Die Familie
hat 4 überlebende Kinder, 3 Söhne und eine Tochter:
Melchior, Sebald, Daniel, und Elisabeth. Melchior
übt das Amt eines Ratsverwandten in Weil der Stadt aus und
hat einen Sohn.
Daniel
zog als Kaufmann in das nahe Merklingen und war dort
Seifensieder und Ratsverwandter. Sebald (*1519) blieb
in seiner Heimatstadt und war dort Ratsherr und regierender
Bürgermeister
der freien Reichsstadt von 1569-1578. 1563 erhielt er von
Kaiser Maximilian eine Bestätigung seines Wappens.
Wappen von 1563
Er hat 2 Söhne: Johann
(Hans) und Heinrich. Sohn Johannes siedelt nach
Besigheim über. Darüber später.
Sohn Heinrich wird Söldner und Hauptmann unter Graf
Londron im Seekrieg der Neapolitaner gegen Portugal. Er hat 2
Söhne: Christoph (*1587); seine Nachkommen
werden nach mehren Generationen im Bereich Zwerrenberg
-Martinmoos siedeln.
Johannes
( 1571 - 1630) - der wohl bedeutendste und berühmteste
Sohn der Familie Keppler. Johannes war Astronom und
Naturphilosoph, formulierte und bestätigte die drei
Gesetze der Planetenbewegung, heute bekannt als Keplersche
Gesetze Er lebte in der Zeit des 30jähigen
Krieges, der Pest und der Hexenverfolgungen.
Johannes Kepler,
Astronom
Nach diesem Abstecher zum Astronomen Johannes wollen wir
weiter den Weg der Familie Richtung Enz/Nagold- Platte
verfolgen: Georg, (* ca 1550) der Sohn des Melchior
wird Bauer auf dem Bühlhof. (Die Lage diese Bühlhofes
ist unklar. Es ist aber nicht das heutige "Georgenau"
bei Möttlingen da dieser Hofe erst um 1700 gegründet
wurde) Er hat wiederum 3 Söhne: Sohn Johann
Georg (*1591) wird Kronenwirt in Calw, Sohn Georg (*1588) wird
Hofgutbesitzer in Agenbach und Sohn Hans (*1610) wird
Hofgutbesitzer in Neuweiler. Er übt dort auch das Amt
Richters und Schultheißen aus. Damit sind sind
wir auf der Enz-Nagold-Platte angekommen und haben auch die 2
Orte angesprochen die zum Kerngebiet der Keppler werden
sollten, nämlich Agenbach und Neuweiler.
Aber
auch Umwege führten zu unserem Heimatgebiet. Wie
schon erwähnt ist der 1544 geborene Johann Keppler nach
Besigheim gezogen. Sein Enkel Hans Michael (*1613)
verheiratet sich nach Schwarzenberg. Er hat wiederum 3 Söhne.
Michael (*1655), der einzige mit männlichen Nachkommen
verheiratet sich nach Neuweiler und bildet dort einen weiteren
Stamm mit dem Namen Keppler. (Diese Angaben stammen
aus der Forschung Gustav Keppler- Sie sind fraglich-
Nachkommen des Hofgutbesitzer in
Agenbach waren stark im Holzhandel und der Flößerei
beteiligt. So war zum Beispiel Joh. Georg Keppler
(*1683) Schiffer und Hofgutbesitzer, sein Sohn Georg Friedrich
Floßholz-Kompanie-Verwandter und ein weiterer Nachkomme
war Friedlich Ludwig Keppler (*1873) Sägewerksbesitzer
in Calmbach
Um 1750 hatte sich die Familie Keppler in den Orten
Agenbach, Neuweiler, Würzbach, Gaugenwald, Wildbad,
Simmersfeld, Calw, Teinach, Zwerrenberg, Unterkollach, und
Schömberg angesiedelt.
Erster Keppler der in Schömberg ansässig wurde,
ist der um 1620 in Calw geborene Peter. Sein Vater ist der
Johann Georg, der Anfang des 16.Jhd. Kronenwirt in Calw war.
Es ist die Zeit nach dem 30jährigen Krieg und der Pest.
Ereignisse die die Bevölkerung im Raum Schömberg und
Langenbrand großenteils ausgelöscht haben. Aber auch
danach wurde es nicht viel ruhiger. Es folgen die
Franzoseneinfälle
unter Ludwig XIV Am 7. und 8. Juli 1675 ist Schömberg
das Hauptquatier des Reichsgeneralleutnant Herzog von
Sachsen-Lauenburg und seinem Hofstaat. In Igelsloch lagen der
Markgraf von Baden-Durlach und in Oberlengenhardt Herzog
Friedrich von Württemberg mit ihrem Hofstaat. Die
dazugehörigen Truppen waren in den umliegenden Ortschaften
untergebracht. Alle mußten versorgt werden. Die
Kosten wurden zusammengestellt. Hier taucht in einem amtlichen
Dokument Peter Keppler aus Schömberg
auf, der 4 Mann und 12 Roße versorgen mußte.
In den folgenden Jahren war Schömberg und seine
Nachbarorte noch des öfteren Durchzugsgebiet der
verschiedenen Armeen. 1693 richtete Melac mit seiner
Armee schwere Schäden an. Um diese Schäden
auszugleichen und die Kontributionen einzusammeln, wurden
zusätzliche Steuern erhoben. Zu Peter Keppler
ist da zu lesen: "Alt Peter Keppler und sein
Weib sein hochbetagt, arm und können nichts mehr
verdienen, sondern beide hungern und vermögen zu geben
Null." Das landwirtschaftliche Anwesen der
Keppler ins Schömberg war wohl von Anfang an sehr klein,
so daß nach anderen Einkommensmöglichkeiten gesucht
werden muß. Sein Enkel Sebastian (*1686) ist
Bäcker und Wirt und übernimmt auch das Amt des
Schultheißen in Schömberg.
Er ist der Stammvater einer großen Nachkommenschaft
und fast aller Keppler im Raum Schömberg, so in
Oberlengenhardt, Schwarzenberg, Langenbrand und
Grundbach. Über die Töchter können
sich auch Familien mit anderem Namen auf diesen Stammvater
berufen. So die Familien Scheerer- Kapfenhardt,
Ohnmacht -Langenbrand. Theurer -Schwarzenberg, Burkhardt
-Kapfenhardt, Schöninger -Grunbach, Linder -Schwarzenberg.
(Auswahl)
Der Urenkel Sebastian (*1795) von Beruf Wagner, übernimmt
in den Jahren 1847 - 1848 für kurze Zeit wieder das Amt
des Schömberger Schultheißen. Der im Buch von
Karl-Heinz Bertsch erwähnte und abgebildete Bauer und
Ölhändler Michael Keppler (*1833) gehört auch zu
diesen Nachkommen
Eine weitere "Einwanderung" einer Familie Keppler
nach Schömberg gab es nochmals Ende des 19. Jhd. als
Nachkommen der Keppler aus dem "Hirsch" in Würzbach
nach Schömberg zogen. Dazu gehören die Familien
"Kutscher-Keppler"; und "Bäcker-Keppler"
Quellen: Familiengeschichte Keppler,
Herausgegeben von Oberpostinspektor Gustav Keppler,
Stuttgart 1931 Ortssippenbuch Breitenberg, und
Neuweiler. Es bestehen Differenzen zu der „Familiengeschichte
Keppler“ Franzoseneinfälle im Bereich Schömberg:
siehe Chronik Schick
Die obigen Ausführungen
sind aus der Forschung Gustav Keppler übernommen. Nach
neueren Forschungen so z.B. zu den Angaben im OSB Altensteig
Dorf bestehen Differnezen. Berichtigungen aus neueren
Forschungen im Bereich Enz-Nagold-Platte werden von mir gerne
angenommen und in die Datei eingearbeitet (25. Oktober 2006)
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